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Kooperation Global

Impact Happy Hour: Was wirkt in der Friedensförderung?

 

Am 24. Oktober 2024 veranstaltete Kooperation Global an der Humboldt Universität zu Berlin eine weitere Impact Happy Hour, die sich dem wichtigen Thema der evidenzbasierten Friedensförderung widmete. In Kooperation mit ISDC, dem Zero Hunger Lab und 3ie erhielten die Teilnehmenden spannende Einblicke in die PeaceFIELD Initiative des UN Peacebuilding Fund, die durch das Auswärtige Amt und Global Affairs Canada unterstützt wird.


Zentrale Erkenntnisse des Abends

Die Veranstaltung unterstrich drei fundamentale Einsichten für die moderne Friedensförderung:

  1. Wirksamkeit durch Evidenzbasierung: Friedensförderung kann außerordentlich wirksam und kosteneffektiv sein, wenn sie auf solider Evidenz basiert und den lokalen Kontext berücksichtigt.

  2. Strategische Evidenznutzung: Die PeaceFIELD Initiative demonstriert beispielhaft, wie wirkungsorientierte Evidenz sowohl generiert als auch strategisch genutzt werden kann. Besonders erfolgreiche Ansätze werden dabei gezielt skaliert.

  3. Rigorose Evaluation auch in komplexen Kontexten: Selbst in dynamischen und komplexen Situationen sind fundierte Wirkungsevaluierungen möglich und sollten verstärkt eingesetzt werden, um die Entwicklungszusammenarbeit erfolgreicher zu gestalten.


Die PeaceFIELD Initiative: Ein innovativer Ansatz zur Friedensförderung

Die PeaceFIELD Initiative, vorgestellt von Dr. Neil T. N. Ferguson, ist eine fünfjährige Kooperation zwischen ForscherInnen des Zero Hunger Lab (Humboldt-Universität), ISDC und 3ie in enger Partnerschaft mit dem UN Peacebuilding Fund. Das Projekt führt rigorose, quantitative Wirkungsevaluierungen durch, die durch qualitative Erkenntnisse ergänzt werden.


Globale Reichweite, lokale Wirkung

Die Initiative ist in verschiedenen Konfliktregionen weltweit aktiv:

  • Guatemala (Polochic Valley): Grundbucheintragungen, Ausbildung indigener Frauen als Konfliktmediatorinnen

  • Guinea/Sierra Leone Grenzregion: Radioübertragungen und Landrehabilitation zur Minderung von Konflikten zwischen Landwirten und Hirten

  • Mali/Niger Grenzregion: Radiointervention zur Vertrauensbildung

  • Sudan (Ost-Darfur): Mehrstufige Intervention zur Lösung von Landstreitigkeiten

  • Sudan (Gedaref): Gemeinschaftsbasierte Prozesse zur Gewaltminderung im Kontext von Klimaschocks


Erste Erfolge und Erkenntnisse

Die bisherigen Evaluierungen zeigen vielversprechende Resultate:

  • In Guatemala deutet sich an, dass die Intervention die Wahrnehmung von Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung reduziert hat

  • Im Mali/Niger-Grenzgebiet zeigen Radioübertragungen Wirkung: Die Gewalt steigt in Regionen außerhalb der Sendereichweite schneller an als innerhalb

  • In Ost-Darfur konnte nachgewiesen werden, dass Landkonflikte in Programmgebieten zurückgehen, besonders für ethnische Minderheiten und von Frauen geführte Haushalte


Die Bedeutung von Wirkungsevaluierung in der Friedensförderung

Dr. Ferguson betonte in seiner Präsentation die dreifache Herausforderung der Friedensförderung:

  1. Budgetäre Herausforderungen: In Zeiten knapper Ressourcen muss die Priorität von Friedensförderung klar begründet werden

  2. Politische Herausforderungen: Neben klassischen "Hawks vs. Doves"-Debatten stellt sich die Frage nach dem Return on Investment

  3. Evidenz-Herausforderungen: Die Wirksamkeit von Friedensförderung muss nachweisbar sein

Wirkungsevaluierungen können diese Herausforderungen adressieren, indem sie:

  • Belastbare Evidenz für die Wirksamkeit von Interventionen liefern

  • Politischer Skepsis mit harten Fakten begegnen

  • Entscheidungsgrundlagen für die Priorisierung knapper Ressourcen bereitstellen


Fazit und Ausblick

Die Impact Happy Hour machte deutlich: Friedensförderung funktioniert, wenn sie evidenzbasiert ist. Die Investition in Friedensförderung und in Studien, die ihre Wirkung belegen, bleibt auch in einer sich wandelnden Welt essentiell. Die PeaceFIELD Initiative zeigt beispielhaft, wie rigoros evaluierte Friedensförderung zu messbaren Erfolgen führen kann.


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Kooperation Global ist eine gemeinnützige Initiative, die sich für eine evidenzbasierte und wirkungsorientierte Entwicklungszusammenarbeit einsetzt. In engem Austausch mit Wissenschaft, Politik und Praxis entwickeln wir praktikable Lösungen, um die Wirksamkeit deutscher Entwicklungsprojekte auf Basis verlässlicher Erkenntnisse zu erhöhen.





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